Donnerstag, 1. Juli 2010
Teamwork
Soo... als erstes: Wenn sie mein potentieller Arbeitgeber sind, der irgendwie auf die Idee gekommen ist, der komische Typ, der sich bei Ihnen beworben hat, lässt sich diesem Blog zuordnen, bitte ich Sie, diesen Beitrag nicht zu lesen. Danke.
I suck at teamwork. Irgendwie kann ich das im Deutschen nicht ganz so prägnant ausdrücken.
Das hat mehrere Gründe.
Der erste ist, dass die meisten Fälle, ich denen ich bisher Teamwork machen musste, in Schule oder Uni angesiedelt waren. Dies kann mehrere Folgen haben : Der Großteil des Team ist total unmotiviert (ja, ich gehöre auch mal zu den Unmotivierten), es gibt Terminprobleme, die Aufgabe ist einfach nicht für Teamwork geeignet (man muss sie trotzdem im Team machen), oder der Wissensstand der verschiedenen Teammitglieder ist sehr unterschiedlich. Das mit den unmotivierten Leuten ist für beide Seiten ein Problem. Die Motivierten müssen die ganze Arbeit machen, und die Unmotivierten fühlen sich gegebenenfalls schuldig (weil die anderen die ganze Arbeit machen) und überflüssig, außerdem lernen sie nicht sonderlich viel dabei.
Mit dem unterschiedlichen Wissensstand treffen wir auf das gleiche Problem: die Kenntnisreichen werden ausgebremst oder machen die Arbeit zum Großteil alleine, die Kenntnisarmen fühlen sich im ersten Fall dumm (immerhin lernen sie etwas dabei) und im zweiten Fall wieder nutzlos (und sie lernen noch nicht einmal wirklich etwas).
Terminprobleme sind eine andere Sache. Wenn die Mindestgruppengröße 4 ist, wird es wirklich schwierig, einen Termin zu finden, an dem alle können.
Nicht zu vergessen: ungeeignete Aufgaben. Es ist wie mit Mehrkernprozessoren: Wenn man es richtig macht, kann man Berechnungen schneller durchführen. Manche Aufgaben sind dafür aber einfach nicht geeignet. Berechne die Fakultät einer Zahl mit einem Kern oder mit 100. Die benötigte Zeit wird die gleiche sein, weil man das verdammte Ergebnis der vorherigen Rechnung braucht, um weiterzumachen. Aufgaben sind für Teamwork außerdem ungeeignet, wenn der Overhead der Teamkoordination so groß ist, dass es schneller wäre, würde eine Person alleine die Aufgabe machen.
Der zweite Grund, warum ich mit Teamwork nicht klarkomme, ist einfach Konzentrationssache. Wie soll ich mich auf eine Sache konzentrieren, wenn ständig andere Leute dazwischenquatschen? Ich für mich selbst arbeite im Team wesentlich ineffizienter. Das heißt nicht, dass das Team ineffizienter arbeitet, als ich alleine arbeiten würde, aber es ist trotzdem frustrierend. Außerdem kann ich, wenn ich alleine bin, meine Gedanken schweifen lassen, was häufig sehr nützlich ist, wenn man die Lösung für ein Problem sucht. Bei der ohnehin knapp bemessenen Zeit eines Teamtreffens hat man dafür keine Zeit.
Dritter Grund: Mangelnde Zuverlässigkeit der Teammitglieder (einschl. mir selbst). Man hat sich aufgrund oben genannter Konzentrationsprobleme also entschieden, die Arbeit aufzuteilen und beim nächsten Treffen des Teams die fertigen Teile zusammenzusetzen. Hier beginnt das Debakel: Irgendjemand hat immer seinen Teil nicht gemacht, hat völlig falsch verstanden, was er machen sollte oder ist an dem Tag kurzfristig erkrankt, ohne jemand anderem seinen Teil zu geben.
Vierter Grund: Stelle einem Team mit drei Leuten eine Aufgabe, und du hast drei Vorstellungen davon, wie diese Aufgabe gelöst werden soll. Vier, wenn ich dabei bin, ich sehe nämlich immer mehrere Optionen. Jetzt darf jeder die anderen davon überzeugen, dass der eigene Weg besser ist. Naja, eigentlich muss man erst einmal so weit kommen, den anderen verständlich zu machen, was man überhaupt will.
Brainstorming ist eine schreckliche Sache, wenn mehrere Leute zusammensitzen.Schließlich hat jeder im Kopf einen anderen Sturm, der in den meisten Fällen inkompatibel zu dem der anderen ist (das gehört eigentlich noch fast zu Grund 1: Niemand liest sich vorher Aufgaben durch. Die besten Ideen entstehen, wenn man die Aufgabe kennt, sich auf den Weg macht, und auf dem Weg darüber nachdenkt - Wenn man da ist, ist man zu sehr von den anderen abgelenkt, um wirklich nachzudenken.)
Fünfter und letzter Grund: Ich bin Einzelgänger. Ich mache Sachen gerne alleine. Ich habe sogar schon Probleme damit, Leute um Hilfe zu bitten, wenn mit etwas nicht weiterkomme. Besonders, wenn es Sachen sind, von denen ich meine, ich müsste sie können (Mathe, Programmieren, diese verdammte Kiste (aka Computer) fixen, etc). Ich wäre vermutlich der Lieblingsnewbie in allen Linuxforen gewesen, weil ich jedes Problem durch Google gehetzt habe, bis ich eine Lösung fand. So kam ich nie dazu, mich in irgendeinem Forum anzumelden, so dass niemand weiß, was für ein selbstständiger Newbie ihnen entgangen ist. Im Ernst: Ich mache Dinge alleine, weil es mir peinlich ist, um Hilfe zu fragen — ein Eingeständnis, dass ich alleine nicht weiterkomme. Das ist das Tolle am alleine Arbeiten: Wenn man mal nicht weiter weiß, hat man Zeit, sich eine Lösung zu überlegen. Im Team muss man recht schnell zugeben, dass man nicht mehr weiter weiß.

PS: Ich glaube, dass ein Großteil der Menschen, die mich für ein "Mathe-Brain" halten, mich noch nie gesehen haben, wie ich stundenlang an einer Aufgabe knobel. Immerhin bin ich hartnäckig.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Sparkasse
Ein Hoch auf die Sparkasse!
Da haben die sich doch zu so einem tollen Verband zusammengeschlossen, und es ist nicht einmal möglich, in Bochum etwas auf ein Girokonto der Sparkasse Essen einzuzahlen.
Weder am Automaten ("Diese Funktion ist momentan leider nicht verfügbar", so oder ähnlich) noch am Schalter: "Ich sehe, Sie sind aus Essen. Dann können Sie nur da einzahlen.
Cool. Sehr cool.
Ich könnte natürlich mein Konto von Essen nach Bochum verlegen (wo ich nicht wohne), oder nach Herne (wo ich noch nie in der Filiale war), nur habe ich dann dasselbe Problem in grün.

... link (0 Kommentare)   ... comment