Stranger Than Usual

Ich bin umgezogen. Na gut, eigentlich ist nur mein Blog umgezogen. Mehr dazu hier.

Ich musste heute feststellen, dass Windows 7 ein "Sicherheitsfeature" hat, dass für jedes Programm mit "patch" im Namen explizit nachfragt, ob es ausgeführt werden darf. Blöd nur, wenn man "patch.exe" (Windowsportierung von GNU patch) aufrufen möchte, und zwar nicht direkt, sondern über ein anderes Programm, und zwar automatisch in unregelmäßigen Abständen, zum Beispiel durch den Buildbot.
Ein Workaround: man nenne patch.exe um, schreibe eine batch-Datei, mit dem Namen "patch.bat", die nichts tut als patch.exe mit allen angegebenen Parametern aufzurufen.
Auf solche Ideen kann nur Microsoft kommen.

Ach nee, da gab es doch mal Mailanbieter, die nur Dateianhänge mit bestimmten Endungen zugelassen haben. Wenn man ein Sicherheitsfeature durch Umbenennen einer Datei aushebeln kann, ist es kein Sicherheitsfeature.

Gut, mir ist gerade der Gedanke gekommen, dass das auch ein Bequemlichkeitsfeature sein könnte (um direkt Rechte zu bekommen, wenn man einen Patch für ein Programm installieren will), aber für mich ist es wie beschrieben eher ein Unbequemlichkeitsfeature. Windows ist wohl immer noch kein Betriebssystem, mit dem ich arbeiten kann.

Ich verkneife mir mal den obligatorischen Witz über biologische Viren/Computerviren, aber:
In Amerika haben viele Krankenhäuser Probleme mit Malware, weil sie ihre Systeme nicht updaten dürfen, wegen der FDA-Bestimmungen, die diese Software nur auf ganz bestimmten Systemen erlaubt, Updates sind da nur begrenzt eingeschlossen.
Dazu fallen mir nur zwei Sachen ein:

1. die benutzen Windows auf medizinischen Systemen? wtf?
2. Wait. Sie haben medizinische Computer ans Internet angeschlossen? You're doing it wrong.

Was macht man, wenn man eine Fehlermeldung bekommt, die man nicht kennt? Das hier. Anführungszeichen um die Fehlermeldung herum, und man findet meist etwas Praktisches.

Aber was, wenn aus irgendeinem dummen Grund die Fehlermeldung nicht auf Englisch ist? Heute musste ich die Erfahrung machen, dass auf der Arbeit einer unserer buildslaves zwar ein englischer compiler, jedoch eine deutsch lokalisierte Windows-Installation zu finden war, demzufolge war eine Fehlermeldung auf deutsch.Was habe ich im Netz gefunden? Eine Seite, die die verschiedenen Sprachversionen von klassischen .net-Fehlermeldungen gespeichert hat.

Ich halte auf deutsch übersetzte Fehlermeldungen ja sowieso für eine Unsitte, weil mehr Leute Englisch sprechen als Leute Fehlermeldungen verstehen können, und bei compilern deutsche Fehlermeldungen zu sehen ist einfach Schwachsinn.

Reporter ohne Grenzen fordert die deutsche Regierung dazu auf, den Handel mit Überwachungssoftware stärker zu kontrollieren und in die Export-Bestimmungen über Waffen und Rüstungsgüter aufzunehmen.
Halte ich für eine gute Sache, schließlich gibt es in Deutschland einige Firmen, die völlig unbehelligt Überwachungstechnologie in Unrechtsstaaten schicken, mit der die Bevölkerung dann unterdrückt wird — und die Firmen wissen das.

Wie gut, dass Microsoft damals verklagt wurde, weil sie ihre Monopolmacht ausnutzten.
In was für einer Welt würden wir denn heute leben, wenn große Konzerne sehr mächtig werden?

Es wurde (und wird) immer über Microsoft hergezogen (zu Recht, meiner Meinung nach), aber man vergisst dabei nur allzu leicht, dass auch z.B. Apple Sachen macht, für die man Microsoft früher sofort zerschlagen hätte.
In diesem Sinne: der heutige xkcd-comic.

Mir ist gerade etwas aufgefallen:
Ich blättere gerade alte Blogeinträge durch, und was fällt mir auf: ein toter Baum
Nur dass der Baum nicht wirklich tot war, sondern nach einigen sehr tot aussehenden Tagen wieder Blätter bekommen hat. Habe ich aber, soweit ich das feststellen konnte, nie im Blog erwähnt.

Was lesen meine müden Augen da?
Apple plant neue Kopfhörer, mit Magnetstecker, so dass man bei versehentlichem Ziehen nicht mehr alles kaputt macht (wenn die Meldung stimmt, bei solchen Sachen kann man sich nie sicher sein...).
Obwohl ich nicht vorhabe, mir ein Apple-Gerät anzuschaffen, war mein erster Gedanke: "na toll, dann fallen mir nicht nur bei der kleinsten Berührung (z.B. ruckelnde Kleidung beim Gehen) die Stöpsel aus den Ohren, nein, zusätzlich geht auch noch der Stecker aus dem Gerät. Ok, dafür haben die sich auch etwas überlegt: kurzzeitig aktivierte Bluetoothverbindung und kurzzeitige Notstromversorgung im Kopfhörer.
Dann fragt man sich natürlich: ist es den Vorteil wert, nicht mehr am Kabel hängen bleiben zu können, wenn man dafür vermutlich den fünffachen Preis für einen (nicht standardisierten) Kopfhörer bezahlt? Günstig wird der ja wohl kaum sein, bei Notstromversorgung etc.

Oh, ein kleines Zitat noch:

Bei der geplanten Verwendung für Kopfhöreranschlüsse würde es dann in einer Situation, wo der Benutzer mit dem Kabel irgendwo hängenbleibt, auch nicht zu Verletzungen am Ohr durch herausgerissene Kopfhörer kommen.

Verletzungen am Ohr? WTF? Bei diesen Stöpseln, die beim bloßen Ansehen aus dem Ohr fallen? Diese Meldung kann nur eine Ente sein.

Jeder, der sich mal mit Kryptologie beschäftigt hat, kennt Alice und Bob. Alice und Bob wollen geheime Nachrichten austauschen, Eve möchte die geheimen Nachrichten abhören.
Laut Bruce Schneier:

[...] anything two people might want to do securely, Alice and Bob have done it, somewhere in cryptographic literature.

Irgendwer fand das jetzt zu langweilig, und hat einen Vorschlag gemacht, statt Alice und Bob Sita und Rama, zwei Gestalten aus der hinduistischen Mythologie zu nehmen.

Wenn man xkcd trauen darf, dann dürfte sich Eve darüber freuen.