Mittwoch, 6. Februar 2008
Glaubenskriege unter Computeranwendern
Mancher wird vermutlich fragen, ob Glaubenskrieg wirklich die richtige Bezeichnung ist. Ich sage ja. Wo die Meinungen der Menschen ohne besonderen Grund so weit auseinandergehen, dass sie keine andere Meinung mehr akzeptieren, kann man getrost einen Glaubenskrieg erkennen.

Aber was meine ich eigentlich? Nun, es faengt alles schon bei der Wahl des Betriebssystems an. Hier hat man allerdings noch die meisten rationalen Gruende, die fuer oder wider ein Betriebssystem sprechen. Die meisten werden vermutlich, ohne darueber nachzudenken, Windows benutzen, einige Windowsbenutzer allerdings sind von ihrem Betriebssystem ueberzeugt. Diese stehen im Gegensatz zu den ueberzeugten Linuxzeloten, MacOS-Juengern und weiteren Anhaengern anderer Betriebssysteme, von denen nur ein kleiner Teil nicht ueber die Wahl des Betriebssystems nachgedacht hat. Wie schon angesprochen, findet man hier allerdings noch rationale Gruende fuer die Wahl. Linux beispielsweise ist frei, bietet nahezu undenlich viele Moeglichkeiten und kostet nichts. MacOS kostet zwar eine ganze Menge, bringt aber auch hochwertige Software mit. Und Windows... aehh... naja gut, die meisten Spiele laufen nur auf Windows, ansonsten faellt mir kein Argument fuer Windows ein...
Hat man die Wahl des Betriebssystems hinter sich (nehmen wir mal an, es soll Linux werden), beginnen erst die wirklichen Probleme: Welche Distribution? Die Anhaenger von SuSE und Ubuntu werden die leichte Bedienbarkeit in den Vordergrund stellen, die Anwender von gentoo die Moeglichkeit zur individualisierung, nicht zu vergessen die einfachen Updatemoeglichkeiten. Eigentlich ist es aber eher Geschmackssache.
Interessant ist, dass, je geringer die Unterschiede sind, die Glaeubigen weitaus radikaler sind.
Als naechstes kommen naemlich die Wahl des Texteditors und die des Windowmanagers. Vi und Emacs, welcher Linuxbenutzer hat noch nicht von diesen Editoren gehoert? Ich persoenlich benutze vi, und wuerde nie Emacs benutzen, obwohl ich zugebe: dieser Entscheidung liegt kein rationales Argument zugrunde, sondern habe ich mich vielmehr aus einer Laune heraus dafuer entschieden. Ebenso die Wahl des Windowmanagers. Ob Gnome oder KDE, im Prinzip ist es egal. Es gibt natuerlich noch andere, beispielsweise Blackbox (welcher wirklich schneller ist), aber der Hauptkrieg findet zwischen KDE und Gnome statt.
Warum ich das alles erzaehle? Ich weiss es nicht, aber es ist irgendwie interessant, dass trotz Aufklaerung, moderner Technik und modernen Informationsmoeglichkeiten immernoch Glaubenskriege im Netz toben, selbst unter Menschen, die eigentlich Atheisten sind. Der Mensch wird sich vermutlich nie aendern...
Ach ja, dieser Artikel ist eine rein subjektive Ansicht, und erhebt keinen Anspruch auf Korrektheit...

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Ein bekennender...
... „Mac-Jünger“ meint:

Du tust Win unrecht.. Okay, es ist schlecht, aaaber ein weiterer Vorteil ist, dass es einfach unheimlich viel Software gibt, die zu einem Großteil auch noch nichts kostet.

Die Linuxer werden sich jetzt totlachen, weil bei denen ja eh alles Open Source ist.
Und das die Qualität der kostenlosen Win-Software im Durchschnitt auch eher, sagen wir mal, „durchwachen“ ist, verschweigen wir jetzt auch, aber ansonsten kann ich dir nur 100%ig zustimmen...
PC-Benutzer (Da schließe ich Macs mit ein) sind doch alle irgendwie kleine Kinder.

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