Sonntag, 23. Januar 2011
Nun, wie versprochen...
...der Verriss über ein Buch, das ich neulich gelesen habe.
Titel: "Die Saat"
Autor: "Fran Ray"
Stümmelhafte Inhaltsangabe: In Paris werden Leute umgebracht, der Ehemann einer ermordeten Person (die Hauptperson) verweigert jede Kommunikation mit der Polizei und macht sich lieber alleine auf die Jagd. Jede Person, mit der er spricht wird umgebracht, es stellt sich heraus, dass eine große Lebensmittelfirma ihren gentechnisch veränderten Mais benutzt, um die Menschheit zu dezimieren, dann hört das Buch irgendwie mittendrin auf.
Meine Güte, ich habe selten ein so schlechtes Buch gelesen. Die Hauptperson ist nicht nur in normalem Maße irrational, sie ist einfach nur penetrant dumm (und gleichzeitig recht intelligent, was es nur noch schlimmer macht), man kann sehr schön voraussagen, dass jede Person, die möglicherweise Informationen für die Hauptperson hat, kurz nach der Kontaktaufnahme getötet wird, zwischendurch kommen immer wieder Episoden von irgendwelchen anderen Personen, die aber teilweise nicht den geringsten Einfluss auf die Handlung haben (wie z.B. ein deutscher Supermarktangestellter, der in zwei Kapiteln vorkommt und später nie wieder erwähnt wird). Obwohl die Polizei sich sicher ist, dass die Hauptperson ihnen Informationen vorenthält und sich selber immer wieder in Lebensgefahr bringt, schaffen sie es nicht, ihn einfach mal am Flughafen abzufangen (ebenso dumm ist die Hauptperson, die im Laufe des Buches um die halbe Welt fliegt und immer wieder zurück nach Paris kommt, wo die ganze Polizei auf der Suche nach ihr ist).
Der große Böse ist eine jahrzehntealte Verschwörung, die zum Ziel hat, der Überbevölkerung auf der Erde durch die harte Tour Herr zu werden. Die Mitverschwörerin, die am häufigsten im Buch vorkommt wird kurz vor Ende des Buches komplett Antiklimatisch von einem Eisbär von hinten getötet und dann... ist das Buch zu Ende. So ein bisschen à la "Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen
Den Vorhang zu und alle Fragen offen." - nur dass dies hier kein Brecht-Theaterstück ist und das Offenlassen aller Probleme eher verärgert als zum Nachdenken anregt.

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