Stranger Than Usual

Ich bin umgezogen. Na gut, eigentlich ist nur mein Blog umgezogen. Mehr dazu hier.

Ich verkneife mir mal den obligatorischen Witz über biologische Viren/Computerviren, aber:
In Amerika haben viele Krankenhäuser Probleme mit Malware, weil sie ihre Systeme nicht updaten dürfen, wegen der FDA-Bestimmungen, die diese Software nur auf ganz bestimmten Systemen erlaubt, Updates sind da nur begrenzt eingeschlossen.
Dazu fallen mir nur zwei Sachen ein:

1. die benutzen Windows auf medizinischen Systemen? wtf?
2. Wait. Sie haben medizinische Computer ans Internet angeschlossen? You're doing it wrong.

Reporter ohne Grenzen fordert die deutsche Regierung dazu auf, den Handel mit Überwachungssoftware stärker zu kontrollieren und in die Export-Bestimmungen über Waffen und Rüstungsgüter aufzunehmen.
Halte ich für eine gute Sache, schließlich gibt es in Deutschland einige Firmen, die völlig unbehelligt Überwachungstechnologie in Unrechtsstaaten schicken, mit der die Bevölkerung dann unterdrückt wird — und die Firmen wissen das.

Wie gut, dass Microsoft damals verklagt wurde, weil sie ihre Monopolmacht ausnutzten.
In was für einer Welt würden wir denn heute leben, wenn große Konzerne sehr mächtig werden?

Es wurde (und wird) immer über Microsoft hergezogen (zu Recht, meiner Meinung nach), aber man vergisst dabei nur allzu leicht, dass auch z.B. Apple Sachen macht, für die man Microsoft früher sofort zerschlagen hätte.
In diesem Sinne: der heutige xkcd-comic.

Was lesen meine müden Augen da?
Apple plant neue Kopfhörer, mit Magnetstecker, so dass man bei versehentlichem Ziehen nicht mehr alles kaputt macht (wenn die Meldung stimmt, bei solchen Sachen kann man sich nie sicher sein...).
Obwohl ich nicht vorhabe, mir ein Apple-Gerät anzuschaffen, war mein erster Gedanke: "na toll, dann fallen mir nicht nur bei der kleinsten Berührung (z.B. ruckelnde Kleidung beim Gehen) die Stöpsel aus den Ohren, nein, zusätzlich geht auch noch der Stecker aus dem Gerät. Ok, dafür haben die sich auch etwas überlegt: kurzzeitig aktivierte Bluetoothverbindung und kurzzeitige Notstromversorgung im Kopfhörer.
Dann fragt man sich natürlich: ist es den Vorteil wert, nicht mehr am Kabel hängen bleiben zu können, wenn man dafür vermutlich den fünffachen Preis für einen (nicht standardisierten) Kopfhörer bezahlt? Günstig wird der ja wohl kaum sein, bei Notstromversorgung etc.

Oh, ein kleines Zitat noch:

Bei der geplanten Verwendung für Kopfhöreranschlüsse würde es dann in einer Situation, wo der Benutzer mit dem Kabel irgendwo hängenbleibt, auch nicht zu Verletzungen am Ohr durch herausgerissene Kopfhörer kommen.

Verletzungen am Ohr? WTF? Bei diesen Stöpseln, die beim bloßen Ansehen aus dem Ohr fallen? Diese Meldung kann nur eine Ente sein.

Interessanter Eintrag auf Slashdot, gerade gefunden: Why phone companies overcharge for data.
Kurz zusammengefasst: Eine Untersuchung hat ergeben, dass die untersuchten Telekommunikationsunternehmen die übertragene Datenmenge bei Internetverbindungen danach berechnen, wie viele Daten gesendet werden, nicht wie viele tatsächlich ankommen. Da besonders bei schlechter Verbindung gerne mal ein paar Pakete verlorengehen, wurde in Extremfällen für 450MB bezahlt, von denen nichts angekommen ist.

Was ich ja seit der zweiten Veröffentlichung völlig vergessen habe, ist "What If?" vom XKCD-Autor Randall Munroe.
Er geht darin auf weltbewegende Fragen ein wie "What if there was a robot apocalypse? How long would humanity last?", und geht diese mit der nötigen Sorgfalt und seinem typischen Humor an.

Huch, was muss ich da lesen? In England wurde ein Parkinsonkranker Mann für zwei Stunden festgehalten, weil er, kurz zusammengefasst, nicht gelächelt hat. Er konnte nicht, er hat ja Parkinson.
Das erinnert mich gleich wieder an 5 things they don't want you to know about olympics, #4: "The Host City Is Temporarily Turned into a Police State".

Ach was. Apple nimmt für den iBookstore offensichtlich keine Bücher an, in denen Amazon erwähnt wird.

Nach diesem Amoklauf (oder wie auch immer man das nennen will) bei der Batman-Premiere in den USA geht der übliche Kram in den Medien wieder los.
Natürlich sind die Computerspiele schuld, und um das zu bezeugen, wird Paintball zu einem Computerspiel gemacht.
Auch sei der mutmaßliche Täter still und in sich gekehrt gewesen (sorry, dafür habe ich leider keinen Link, das war in der WAZ, afair). Klar, wir wissen alle: Loners are Freaks. Wer nicht viele Freunde hat, ist potentieller Amokläufer.
Dann hat sich der Täter die Haare rot gefärbt. Allerdings nicht, weil er sich den "Joker" zum Vorbild genommen hat, wie viele Medien behaupten. Der hat nämlich grüne Haare (ich habe keine Ahnung von Batman, aber den Namen einmal in der Google-Bildersuche einzugeben gibt schon einen sehr starken Hinweis auf die grünliche Haarfarbe).

Naja, es wird halt wieder alles angegriffen, was irgendwie "nicht normal" ist. Dabei hat jeder Mensch irgendwelche Eigenschaften, die "nicht normal" sind.

"Nicht normal" ist es ja wohl auch, in Kostümen von fiktiven Figuren herumzulaufen. Der Attentäter trug eine Kugelsichere Weste und eine Gasmaske und war in Schwarz gekleidet (Laut vielen Quellen sei er als einer der Charaktere verkleidet gewesen. Ich kenne den Film nicht, aber war einer der Charaktere so gekleidet? Ich halte das wieder für eine Fehlinterpretation). Grund genug, Verkleidungen aus Kinos zu verbannen. Natürlich nicht die Waffen, wo kämen wir da hin! Schließlich muss man sich ja verteidigen, wenn man im Kino von einem Amokläufer beschossen wird, also kurbelt das Massaker die Waffenverkäufe stark an.
Also ich würde mich nicht unbedingt sicherer fühlen, wenn ich wüsste, dass im Kino die Hälfte der Leute eine Waffe bei sich trägt...