Mittwoch, 16. Mai 2012
Warum...
...verteidige ich eigentlich häufig Leute, die ich nicht leiden kann?

PS: Wem immer das jetzt übel aufstößt: ich verteidige natürlich häufiger Leute, die ich gut leiden kann. Also nur weil ich jemanden mal verteidigt habe, heißt das nicht...

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Donnerstag, 26. April 2012
Kein Drama
Hui, was lesen meine müden Augen da? Die ganzen Argumente von wegen "wir müssen die Vorratsdatenspeicherung ganz schnell umsetzen, weil wir sonst von der EU verklagt werden" sind gar nicht so dramatisch, wie sie zuerst klingen. Angeblich laufen derzeit nicht weniger als 74 Verfahren der EU-Kommission gegen Deutschland, davon beträfen 20 "die Nicht-Umsetzung einer EU-Richtlinie".

Von den Verfahren hat natürlich kaum jemand gehört. Wenn es aber um ein unpopuläres Thema wie die Vorratsdatenspeicherung geht, schiebt man die Schuld auf die EU.

Versteht mich nicht falsch, ich halte die EU für eine gute Einrichtung, aber wenn die EU-Richtlinien Grundrechte verletzen, dann dürfen sie nicht umgesetzt werden.

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Donnerstag, 9. Februar 2012
Anti-blackout
Angeblich kommt es ja immer wieder vor, dass Menschen in Klausuren plötzlich alles vergessen, was sie gelernt haben.
Mir ist so etwas afair nur einmal passiert, wenn ich etwas in einer Klausur nicht weiß, dann liegt das daran, dass ich es nicht gelernt habe.
Ich beobachte aber immer wieder den umgekehrten Effekt: Den Anti-Blackout, bei dem ich in einer Klausur Sachen, die ich nicht explizit gelernt habe (aber irgendwann mal in einer Vorlesung aufgeschnappt), plötzlich glasklar im Kopf habe.
So zum Beispiel heute: "Mist, den Algorithmus habe ich nicht gelernt! Oh. ich erinnere mich. Ist ja einfach".
Ist dieses Phänomen schon wissenschaftlich beschrieben?

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Dienstag, 3. Januar 2012
Mein Gerät, meine Kontrolle
Ich habe gerade einen sehr interessanten Essay gefunden. Kernthema ist die Freiheit, beliebige Software auf seinem Gerät installieren zu dürfen. Apple ist da ja immer noch sehr beschränkt, freie Lizenzen sind anscheinend für die Apps nicht zugelassen, Google sieht das ganze mit android etwas gelassener, aber meiner Meinung nach gehen die immer noch zu streng vor.
Google behält es sich vor (wie die anderen Anbieter auch), Apps auf den Geräten der Benutzer zu löschen.
Gut, die machen das nur, wenn es sich um Schadsoftware handelt. Aber reicht da nicht auch ein Hinweis an den Benutzer, er solle die Software entfernen? Allein die Möglichkeit, auf beliebigen Smartphones u.ä. Geräten Software ohne die Zustimmung des Geräteigentümers zu verändern, ist doch schon ein Skandal für sich.

Apple hingegen hält es mit seinem Appstore so, dass ein App keine Anforderungen außer den Standardbibliotheken mit sich bringen darf (sprich: wenn es Bibliotheken verwendet, muss es diese selbst mitbringen) (korrigiere mich bitte jemand, wenn sich das mittlerweile geändert haben sollte). Redundanz? Ist doch egal. Dabei könnte man diesen Appstore so schön wie eine Paketverwaltungssoftware aus Linux- oder BSD-Kreisen verwenden. Abhängigkeiten werden aufgelöst, niemand muss das Rad neu erfinden, weil man eine z.B. eine freie Bibliothek, die ein Feature schon implementiert, nicht in den Appstore bringen darf, weil dort alles Apple-Lizenziert sein muss.

Das Problem ist, dass man auch für Android-Phones kaum Software außerhalb des Marktes findet (musste ich selber feststellen). Der Markt wird aber von Google kontrolliert. Doof, oder?

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Samstag, 31. Dezember 2011
Das geht doch besser
Ab morgen schreiben wir das Jahr 2012, und es gibt immer noch kein standadisiertes digitales Adressbuchformat, dass auch allgemein verwendet wird. Bei den Kalendern kocht jeder auch sein eigenes Süppchen, obwohl alles über das iCal-Fornat austauschbar ist, ist dies oft mit Hürden verbunden.
Wir können Atomkerne spalten, zum Mond fliegen und ganze Bibliothekenauf kleine Magnetscheiben bannen, aber wir kriegen es nicht einmal hin, einheitliche Standards für den Austausch von Adressdaten zu schaffen.

Oh, ich könnte jetzt hier einen rant über Kompatibilität und offene Standards anfangen, aber das würde eh zu nichts führen.

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Samstag, 24. Dezember 2011
Sicherheit
Habe gerade einen Artikel über den ganzen Anti-Terror-Foo entdeckt. Unter anderem Bruce Schneier erklärt darin einleuchtend, wieso der größte Teil der Sicherheitsvorkehrungen an Flughäfen Müll sind (Terroristen sind einfallsreich, die werden sich etwas ausdenken, was nicht überprüft wird), warum sie auch dann nichts bringen würden, wenn sie funktionierten (Terroristen würden sich halt andere Ziele suchen, die leichter angreifbar sind), und dass im Großen und Ganzen einfach Milliarden dafür ausgegeben wurden, damit es sich sicherer anfühlt.

Es kommt auch drin vor, wie leicht es ist, sich einfach beim Flughafen als Personal zu bewerben, um somit die ganzen Sicherheitsschleusen zu umgehen. Das Interessante an dieser Sache ist, dass ein paar Freunde von mir vor wenigen Jahren auf einer Reise nach dem Flug schon durch die Sicherheitsschleuse durch waren, bevor sie bemerkten, dass das Gepäckband auf der Seite war, die sie gerade verlassen hatten. Da eine Bitte, noch einmal zurückzudürfen mit "Absolutely not" abgewiesen wurde, gingen sie zum Personaleingang und kamen ohne Probleme da durch.
Oh, die Angestellten am Flughafen hätten vermutlich in der Theorie ihre Sachen auch scannen müssen. Praktisch haben die meisten jedoch ihre Tasche einfach am Scanner vorbeigeschoben.

Irgendwie nicht ganz konsequent, dieses ganze Sicherheitskonzept. Ich verstehe nicht wirklich viel davon, sichere Systeme zu konstruieren, aber eine wichtige Grundlage kenne ich: Ein Angreifer muss nur einen Angriff erfolgreich durchführen können, ein Sicherheitsingenieur muss das System aber gegen alle Angriffe wappnen. Letzteres geht natürlich nicht. Also muss das System so konstruiert werden, dass es sich nicht lohnt, es anzugreifen. Nichts ist absolut sicher, aber wenn es sich für einen Menschen nicht lohnt, das System zu knacken, wird er es bleiben lassen.

Oh, und selbst rein ökonomisch gesehen:Milliarden in die Terrorbekämpfung zu investieren rettet vermutlich weniger Leben, als dieselben Summen in Projekte zur Senkung z.B. der Anzahl der Verkehrstoten zu stecken. Denkt mal drüber nach.

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Mittwoch, 7. Dezember 2011
und/oder
Aus gegebenem Anlass mal eine kleine Abhandlung über die Phrase "und/oder".
Man hört ab und zu Satzteile, die nach dem Schema "A und/oder B" aufgebaut sind, zum Beispiel "Stundierende müssen in Hochschulgremien mitarbeiten können, ohne dafür Nachteile für sich und/oder ihr Studium befürchten zu müssen".
Nun würde ich die Phrase "A und/oder B" übersetzen als "(A und B) oder (A oder B)".
Logisch gesehen wäre das aber äquivalent zu "A oder B",obwohl mir das die Vertreter der meisten anderen Fachschaften nicht glauben wollten.
ABA or B(A and B)or(A or B)
wahrwahrwahrwahr
wahrunwahrwahrwahr
unwahrwahrwahrwahr
unwahrunwahrunwahrunwahr
Die Mathematiker stimmten mir zu, die Physiker wendeten ein, dass mit "oder" oder mit "/" auch das exklusive oder gemeint sein könnte.
Ich habe das mal kurz durchgerechnet, und bin zu folgendem Ergebnis gekommen:
A B A xor B (A and B) xor (A xor B) (A and B) or (A xor B) (A and B) xor (A xor B)
wahr wahr unwahr wahr wahr unwahr
wahr unwahr wahr wahr wahr wahr
unwahr wahr wahr wahr wahr wahr
unwahr unwahr unwahr unwahr unwahr unwahr
Man sieht also: egal, ob man sich für das exklusive Oder oder für das einfache oder entscheidet, in allen Kombinationen ist das Ergebnis entweder ein xor oder ein or.
Man könnte also die meiner Meinung nach unglaublich hässliche Konstruktion "und/oder" einfach weglassen, und stattdessen nur ein "oder" oder ein "/" schreiben.
Natürlich ist mit diesem Konstrukt das einfache oder gemeint, welches man, steht einem nur xor zu Verfügung, tatsächlich am besten so darstellen lässt, allerdings ist das oder in der deutschen Umgangssprache ambig, und diese Ambiguität kriegt man durch "und/oder" nicht heraus, also kann man statt "und/oder" auch einfach immer nur "oder" schreiben.

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Sonntag, 30. Oktober 2011
Negatives Wasser
Ich brauche mal eine kleine Pause von meiner Bachelorarbeit, also schreibe ich hier einfach mal wieder etwas.
Als erstes etwas, was mir schon länger im Kopf herumspukt: Negatives Wasser. Eine nützliche Sache, wenn man irgendetwas trocken haben will. Die Frage ist nur: Wie kommt man daran?
Nun, die Antwort ist eigentlich simpel: Man nehme imaginäres Wasser (imaginäres Wasser hat man immer zur Hand, sollte also kein Problem darstellen), eine imaginäre 1 (in der Mathematik auch Häufig mit i bezeichnet, mit i^2 = -1).
Multipliziert man diese beiden imaginären Werte, ergibt das Wasser*i*i = -Wasser.
Wir haben also negatives Wasser. Problem gelöst.

Als zweites etwas, was mich in letzter Zeit immer wieder genervt hat, aber was mich heute endgültig zur Verzweiflung trieb: Googles "Erweiterte Suche".
Früher konnte man diese Suche (die ich recht häufig verwende) bequem über einen link von der Google-Startseite aus erreichen. Seit einiger Zeit jedoch ist dieser link dort nicht mehr zu finden, dafür erscheint er neben dem Eingabefeld, nachdem man eine Suche durchgeführt hat (die automatisch während der Eingabe startet, was zwar ganz nett ist, aber die Sache unheimlich verzögert, wenn man mal eine langsame Verbindung hat).
Heute wollte ich eine erweiterte Suche durchführen, und fand den link überhaupt nicht mehr. Ich musste erst bei Google nach "erweiterte Suche" suchen, um auf die passende Seite zu kommen. Schön ist anders.

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Montag, 26. September 2011
Mass Quantum suicide
Notch, der Entwickler von minecraft, hat auf seinem Blog eine interessante, auf der viele-Welten-Theorie basierende Rechenmethode aufgestellt (auch wenn ihm nachher aufgefallen ist, dass er nicht der erste ist, der auf diese Idee kam).
Mit dieser Methode lassen sich nichtdeterministische Probleme in polynomieller Laufzeit auf deterministische Probleme reduzieren. Wer also ein bisschen Ahnung von theoretischer Informatik und Physik hat (wobei afaik die viele-Welten-Theorie in der Physik aus mehreren Gründen abgelehnt wird), wird hieran vielleicht ein wenig Spaß haben.
Grundidee ist folgende (für Laien, so wie mich): Es gibt unendlich viele Universen, und jedes Mal, wenn eine Entscheidung ansteht (z.B. "geht das Photon durch den oberen oder durch den unteren Spalt?") entstehen neue Universen, von denen jedes eine Entscheidungsmöglichkeit enthält. Dazu gibt es das Gedankenexperiment des Quantenselbstmords, nach welchem ein Wissenschaftler aus eigener Perspektive nie stirbt, wenn er in Schrödingers Katzenkiste sitzt, weil er ja nur die Universen beobachtet, in denen er nicht stirbt.
Notch geht da einen Schritt weiter: Was ist, wenn man das komplette Universum in so eine Kiste steckt?
Und hier kommt der Computer ins Spiel. Es ist momentan möglich, jedes nichtdeterministische Problem auf deterministische Probleme zu reduzieren, indem man es in zwei Teile teilt: einen nichtdeterm. "Rateteil", in dem die Lösung geraten wird, und den determin. Verifizierungsteil, in dem diese Lösung auf Richtigkeit verifiziert wird. Der letzte Teil ist für NP-Probleme in polynomieller Laufzeit machbar, der erste Teil ist in vielen Fällen nur mit exponentieller Laufzeit deterministisch simulierbar.
Kombiniert ergibt das: Rate eine Lösung, verifiziere sie, wenn sie falsch ist, zerstöre das Universum. So überleben nur Universen, in denen die Lösung richtig ist, also werden nur richtige Lösungen beobachtet, die alle in polynom. Zeit berechnet wurden. Coole Sache.

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Mittwoch, 19. Januar 2011
Probleme
Viele Probleme in Mathematik und Informatik sind nur deswegen schwierig, weil man sie die ganze Zeit von der falschen Seite betrachtet hat.
Ist mir heute mal wieder aufgefallen.

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