Mittwoch, 15. Dezember 2010
Und noch ein Türchen öffnen...
knirps, 23:39h
...und zwar kein Adventskalendertürchen. Es ist an die Öffentlichkeit gekommen, dass das FBI wohl tatsächlich (vor 10 Jahren) eine Firma dazu bezahlt hat, eine Hintertür in den OpenBSD IPsec Stack zu bauen. Und das Schlimme ist: Das scheint nach bisherigen Informationen sogar wahr zu sein. Ich habe solche Sachen ja bisher nur für Verschwörungstheorien gehalten... und man muss bedenken: Das ist nur ein Fall. Nur einer, der an die Öffentlichkeit gelangte. Wie viele mag es da noch geben? In Linux, das auch freie Software, und noch verbreiteter als BSD ist? In Windows? In MacOS X? Gut Sicherheitslücken gibt es sowieso. Aber das eine staatliche Organisation Steuergelder dafür ausgibt, um Sachen, die quasi Gemeineigentum sind, kaputt zu machen? Ist so etwas erlaubt? Wenn nein: warum haben die es getan? Wenn ja: WARUM?
Das ist staatlich finanzierter Vandalismus.
Das ist staatlich finanzierter Vandalismus.
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Donnerstag, 9. Dezember 2010
Opportunismus
knirps, 10:08h
Eine interessante Frage: Würden die USA auch so über Wikileak schimpfen, wenn statt amerikanischen russische Geheimdokumente veröffentlicht worden wären?
Die Russen sind anscheinend begeistert von der ganzen Wikileaks-Geschichte. Ich vermute nur, wenn Wikileaks deren geheime Botschaftsdepeschen veröffentlicht, werden die ihre Meinung ganz schnell ändern.
Die Russen sind anscheinend begeistert von der ganzen Wikileaks-Geschichte. Ich vermute nur, wenn Wikileaks deren geheime Botschaftsdepeschen veröffentlicht, werden die ihre Meinung ganz schnell ändern.
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Samstag, 9. Oktober 2010
Andere Welt
knirps, 14:00h
Wenn ich mir so die Ereignisse der letzten Wochen durch den Kopf gehen lasse, habe ich das Gefühl, Unionspolitiker leben in einer anderen Welt.
Stuttgart 21: Wie zur Hölle kann man allen Ernstes behaupten, die Polizei hätte kein bisschen übertrieben, als sie mit Pfefferspray und Wasserwerfern gegen friedlich protestierende vorging? Ich kenne einige Leute, die lassen an der Polizei kein gutes Haar, ich selber sehe ja generell die Polizei noch als "Freund und Helfer", aber manche Ereignisse bringen mich zum Schluss, dass es eine ganze Menge Leute in den Reihen der Polizei gibt, die einfach gerne prügeln. Wo wir gerade bei der Polizei sind: die Deutsche Polizeigewerkschaft beschwert sich immer wieder, dass für sie das Aufklären von Internetverbrechen unmöglich gemacht würde, da die Vorratsdatenspeicherung abgeschafft wurde. Lustigerweise zeigen die Zahlen, dass es fast keine Veränderung der Aufklärungen gibt, und die Aufklärungsrate von Verbrechen im Netz sogar deutlich höher ist als die Aufklärungsrate von Verbrechen ohne Netz.
Wo wir gerade beim Netz sind: Die Wise Guys sangen einst "das Leben ist zu kurz für RTL2". Nun, momentan läuft da eine Sendung, in der sie Leute dazu anstiften, mit angeblich vierzehnjährigen Sex zu haben, nur um sie dann vorher abzufangen. Frau Guttenberg ist sich nicht zu schade, in dieser Sendung mitzuspielen.
Dann kommt Wulff mit seiner Rede zum Tag der deutschen Einheit mit der Aussage, der Islam sei jetzt auch ein Teil von Deutschland. Dafür bewundere ich ihn, umso mehr, wenn man den negativen Teil der Sache anschaut: die halbe CDU/CSU läuft Sturm gegen diese Aussage, verkürzt dargestellt wollen die wohl am liebsten das Christentum als Staatsreligion einführen, sie beschweren sich über Leute, die Kreuze aus Klassenzimmern entfernen wollen, angeblich um sie durch Muslimische Symbole zu ersetzen (oh, ich dachte immer, die wollten die Kreuze entfernen, um jegliche religiöse Symbole aus dem Klassenzimmer zu verbannen). Engstirnig!
Derweil wird in der EU darüber diskutiert, ob man nicht doch Internetzensur einführen darf (wieder mit dem Kinderpornografieargument), wobei doch gerade eben eine Studie gezeigt hat, dass kommerzielle Kinderpornografie im Netz praktisch nicht zu finden ist, und von den tausenden Seiten, die auf einer Sperrliste standen, nur ein Bruchteil wirklich kinderpornografisches Material enthielt.
Das Einzige, was mich in letzter Zeit milde gestimmt hat (auch wenn es nicht in Deutschland spielt), ist die Vergabe des Friedensnobelpreises an Liu Xiaobo, einen chinesischen Menschenrechtler, der im Gefängnis sitzt, weil er gesagt hat, wie schön er es doch fände, wenn China eine Demokratie wäre. Die Kommunistische Partei in China war not amused.
PS: Heute gibt es keine Quellenangaben oder links, ich brauchte diesen Eintrag hier nur als Ventil. Wenn ihr das bestätigt haben wollt, was ich hier geschrieben habe, sucht selber im Netz. Ich mache jetzt Feierabend.
Stuttgart 21: Wie zur Hölle kann man allen Ernstes behaupten, die Polizei hätte kein bisschen übertrieben, als sie mit Pfefferspray und Wasserwerfern gegen friedlich protestierende vorging? Ich kenne einige Leute, die lassen an der Polizei kein gutes Haar, ich selber sehe ja generell die Polizei noch als "Freund und Helfer", aber manche Ereignisse bringen mich zum Schluss, dass es eine ganze Menge Leute in den Reihen der Polizei gibt, die einfach gerne prügeln. Wo wir gerade bei der Polizei sind: die Deutsche Polizeigewerkschaft beschwert sich immer wieder, dass für sie das Aufklären von Internetverbrechen unmöglich gemacht würde, da die Vorratsdatenspeicherung abgeschafft wurde. Lustigerweise zeigen die Zahlen, dass es fast keine Veränderung der Aufklärungen gibt, und die Aufklärungsrate von Verbrechen im Netz sogar deutlich höher ist als die Aufklärungsrate von Verbrechen ohne Netz.
Wo wir gerade beim Netz sind: Die Wise Guys sangen einst "das Leben ist zu kurz für RTL2". Nun, momentan läuft da eine Sendung, in der sie Leute dazu anstiften, mit angeblich vierzehnjährigen Sex zu haben, nur um sie dann vorher abzufangen. Frau Guttenberg ist sich nicht zu schade, in dieser Sendung mitzuspielen.
Dann kommt Wulff mit seiner Rede zum Tag der deutschen Einheit mit der Aussage, der Islam sei jetzt auch ein Teil von Deutschland. Dafür bewundere ich ihn, umso mehr, wenn man den negativen Teil der Sache anschaut: die halbe CDU/CSU läuft Sturm gegen diese Aussage, verkürzt dargestellt wollen die wohl am liebsten das Christentum als Staatsreligion einführen, sie beschweren sich über Leute, die Kreuze aus Klassenzimmern entfernen wollen, angeblich um sie durch Muslimische Symbole zu ersetzen (oh, ich dachte immer, die wollten die Kreuze entfernen, um jegliche religiöse Symbole aus dem Klassenzimmer zu verbannen). Engstirnig!
Derweil wird in der EU darüber diskutiert, ob man nicht doch Internetzensur einführen darf (wieder mit dem Kinderpornografieargument), wobei doch gerade eben eine Studie gezeigt hat, dass kommerzielle Kinderpornografie im Netz praktisch nicht zu finden ist, und von den tausenden Seiten, die auf einer Sperrliste standen, nur ein Bruchteil wirklich kinderpornografisches Material enthielt.
Das Einzige, was mich in letzter Zeit milde gestimmt hat (auch wenn es nicht in Deutschland spielt), ist die Vergabe des Friedensnobelpreises an Liu Xiaobo, einen chinesischen Menschenrechtler, der im Gefängnis sitzt, weil er gesagt hat, wie schön er es doch fände, wenn China eine Demokratie wäre. Die Kommunistische Partei in China war not amused.
PS: Heute gibt es keine Quellenangaben oder links, ich brauchte diesen Eintrag hier nur als Ventil. Wenn ihr das bestätigt haben wollt, was ich hier geschrieben habe, sucht selber im Netz. Ich mache jetzt Feierabend.
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Mittwoch, 6. Oktober 2010
RIPA
knirps, 19:31h
Aus aktuellem Anlass hier ein mini-rant über den Regulation of Investigatory Powers Act 2000.
Ist da eigentlich noch nie jemand drauf gekommen, dass es so etwas wie das "Auskunftsverweigerungsrecht" gibt? Zumindest hier in Deutschland. In England haben sie das "Right to silence".
Im dazugehörigen Wikipediaartikel steht u.a.:
Mit anderen Worten: der RIPA wiederspricht einem anderen, viel älteren Gesetz, dass, wenn ich mich nicht irre, sogar in den Menschenrechten verankert ist.
Hallo?
Ist da eigentlich noch nie jemand drauf gekommen, dass es so etwas wie das "Auskunftsverweigerungsrecht" gibt? Zumindest hier in Deutschland. In England haben sie das "Right to silence".
Im dazugehörigen Wikipediaartikel steht u.a.:
The right to silence in England and Wales is the protection given to a person during criminal proceedings from adverse consequences of remaining silent. It is sometimes referred to as the privilege against self-incrimination.Zugegeben, ich bin kein Jurist. aber meiner Meinung nach ist das Nicht-Herausgeben von Kennwörtern eine Verweigerung einer Auskunft, mit der sich der Auskunftgebende selber belasten könnte.
Mit anderen Worten: der RIPA wiederspricht einem anderen, viel älteren Gesetz, dass, wenn ich mich nicht irre, sogar in den Menschenrechten verankert ist.
Hallo?
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Mittwoch, 29. September 2010
Otto fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom
knirps, 14:44h
Als 1998 die SPD in die Regierung kam, haben sie, soweit ich mich erinnere, damals versprochen, in Deutschland die Kernkaftwerke abzuschaffen. Damals war ich zehn Jahre alt, und konnte nicht verstehen, wieso das noch Jahrzehnte dauern sollte, bis das komplett umgesetzt werden konnte. Warum man so eine große Veränderung nicht von heute auf morgen machen kann, das verstehe ich mittlerweile.
Die Angst, die ich aber damals schon hatte, dass, wenn Grüne und SPD abgewählt werden, der Atomausstieg einfach wieder rückgängig gemacht werden kann, hatte ich damals schon. Im Laufe der Zeit hat sich das bei mir relativiert, à la "das werden die schon nicht machen". Tja, und nun haben wir den Salat. Verlängerung der Laufzeiten sind beschlossen, und das soll ja ach so förderlich sein für die erneuerbaren Energien, die jetzt natürlich erst einmal wieder unterdrückt werden. Warum gibt es noch gleich Leute, die die CDU wählen? Oder die FDP?
Die Angst, die ich aber damals schon hatte, dass, wenn Grüne und SPD abgewählt werden, der Atomausstieg einfach wieder rückgängig gemacht werden kann, hatte ich damals schon. Im Laufe der Zeit hat sich das bei mir relativiert, à la "das werden die schon nicht machen". Tja, und nun haben wir den Salat. Verlängerung der Laufzeiten sind beschlossen, und das soll ja ach so förderlich sein für die erneuerbaren Energien, die jetzt natürlich erst einmal wieder unterdrückt werden. Warum gibt es noch gleich Leute, die die CDU wählen? Oder die FDP?
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Donnerstag, 16. September 2010
Qualität
knirps, 01:42h
Huch... ich habe soeben mal ein paar ältere Beiträge (so aus 2008) aus diesem Blog gelesen und musste feststellen, dass die Qualität meiner Posts, so sie denn jemals vorhanden war, doch imho erschreckend abgenommen hat...
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Montag, 30. August 2010
Godwin's law
knirps, 15:56h
Extremisten gibt es überall. So haben zum Beispiel muslimische Extremisten Flugzeuge in das WTC stürzen lassen. Antimuslimische Extremisten versuchen jetzt, den Bau einer Moschee neben dem Ground Zero zu verhindern.
Die WAZ zeigt heute in einem Artikel darüber das Foto einer jungen Frau, die ein Schild mit der Aufschrift "Building a Mosque at Ground Zero is like building a memorial to Hitler at Auschwitz". Also im Prinzip genau das, was Godwin's law voraussagt. Ich bin mir gerade nicht sicher, in welche Kategorie von "fail" ich das einsortieren soll. Ich denke mal in "You Fail Logic Forever", wobei hier der Fehlschluss lautet: "Die Terroristen, die den Anschlag auf das WTC planten/ausführten waren Muslime, folglich sind alles Muslime Terroristen". Leute, bitte! Eine Moschee ist kein Denkmal an Mörder, sondern ein Gotteshaus, in diesem Fall würde ich es sogar als Friedensbotschaft einstufen.
Irgendein verrückter Pastor in Florida plant eine Koranverbrennung. Hier würde der Nazi-Vergleich vielleicht passen, wenn man bedenkt, wie ebenjene unliebsame Bücher öffentlich verbrannt haben. Ist solchen Leuten nicht klar, dass sie damit nicht besser sind als extremistische Muslime, die öffentlich Bibeln verbrennen? Muss man auf solchem Wege unbedingt noch mehr Hass in die Welt bringen? Leute, seit ein bisschen tolerant! Eine Moschee ist kein Terroristenhort, der Islam ist auch nur eine Religion wie viele andere, und Extremisten gibt es überall. Packt euch mal an die eigene Nase.
Die WAZ zeigt heute in einem Artikel darüber das Foto einer jungen Frau, die ein Schild mit der Aufschrift "Building a Mosque at Ground Zero is like building a memorial to Hitler at Auschwitz". Also im Prinzip genau das, was Godwin's law voraussagt. Ich bin mir gerade nicht sicher, in welche Kategorie von "fail" ich das einsortieren soll. Ich denke mal in "You Fail Logic Forever", wobei hier der Fehlschluss lautet: "Die Terroristen, die den Anschlag auf das WTC planten/ausführten waren Muslime, folglich sind alles Muslime Terroristen". Leute, bitte! Eine Moschee ist kein Denkmal an Mörder, sondern ein Gotteshaus, in diesem Fall würde ich es sogar als Friedensbotschaft einstufen.
Irgendein verrückter Pastor in Florida plant eine Koranverbrennung. Hier würde der Nazi-Vergleich vielleicht passen, wenn man bedenkt, wie ebenjene unliebsame Bücher öffentlich verbrannt haben. Ist solchen Leuten nicht klar, dass sie damit nicht besser sind als extremistische Muslime, die öffentlich Bibeln verbrennen? Muss man auf solchem Wege unbedingt noch mehr Hass in die Welt bringen? Leute, seit ein bisschen tolerant! Eine Moschee ist kein Terroristenhort, der Islam ist auch nur eine Religion wie viele andere, und Extremisten gibt es überall. Packt euch mal an die eigene Nase.
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Donnerstag, 1. Juli 2010
Teamwork
knirps, 00:26h
Soo... als erstes: Wenn sie mein potentieller Arbeitgeber sind, der irgendwie auf die Idee gekommen ist, der komische Typ, der sich bei Ihnen beworben hat, lässt sich diesem Blog zuordnen, bitte ich Sie, diesen Beitrag nicht zu lesen. Danke.
I suck at teamwork. Irgendwie kann ich das im Deutschen nicht ganz so prägnant ausdrücken.
Das hat mehrere Gründe.
Der erste ist, dass die meisten Fälle, ich denen ich bisher Teamwork machen musste, in Schule oder Uni angesiedelt waren. Dies kann mehrere Folgen haben : Der Großteil des Team ist total unmotiviert (ja, ich gehöre auch mal zu den Unmotivierten), es gibt Terminprobleme, die Aufgabe ist einfach nicht für Teamwork geeignet (man muss sie trotzdem im Team machen), oder der Wissensstand der verschiedenen Teammitglieder ist sehr unterschiedlich. Das mit den unmotivierten Leuten ist für beide Seiten ein Problem. Die Motivierten müssen die ganze Arbeit machen, und die Unmotivierten fühlen sich gegebenenfalls schuldig (weil die anderen die ganze Arbeit machen) und überflüssig, außerdem lernen sie nicht sonderlich viel dabei.
Mit dem unterschiedlichen Wissensstand treffen wir auf das gleiche Problem: die Kenntnisreichen werden ausgebremst oder machen die Arbeit zum Großteil alleine, die Kenntnisarmen fühlen sich im ersten Fall dumm (immerhin lernen sie etwas dabei) und im zweiten Fall wieder nutzlos (und sie lernen noch nicht einmal wirklich etwas).
Terminprobleme sind eine andere Sache. Wenn die Mindestgruppengröße 4 ist, wird es wirklich schwierig, einen Termin zu finden, an dem alle können.
Nicht zu vergessen: ungeeignete Aufgaben. Es ist wie mit Mehrkernprozessoren: Wenn man es richtig macht, kann man Berechnungen schneller durchführen. Manche Aufgaben sind dafür aber einfach nicht geeignet. Berechne die Fakultät einer Zahl mit einem Kern oder mit 100. Die benötigte Zeit wird die gleiche sein, weil man das verdammte Ergebnis der vorherigen Rechnung braucht, um weiterzumachen. Aufgaben sind für Teamwork außerdem ungeeignet, wenn der Overhead der Teamkoordination so groß ist, dass es schneller wäre, würde eine Person alleine die Aufgabe machen.
Der zweite Grund, warum ich mit Teamwork nicht klarkomme, ist einfach Konzentrationssache. Wie soll ich mich auf eine Sache konzentrieren, wenn ständig andere Leute dazwischenquatschen? Ich für mich selbst arbeite im Team wesentlich ineffizienter. Das heißt nicht, dass das Team ineffizienter arbeitet, als ich alleine arbeiten würde, aber es ist trotzdem frustrierend. Außerdem kann ich, wenn ich alleine bin, meine Gedanken schweifen lassen, was häufig sehr nützlich ist, wenn man die Lösung für ein Problem sucht. Bei der ohnehin knapp bemessenen Zeit eines Teamtreffens hat man dafür keine Zeit.
Dritter Grund: Mangelnde Zuverlässigkeit der Teammitglieder (einschl. mir selbst). Man hat sich aufgrund oben genannter Konzentrationsprobleme also entschieden, die Arbeit aufzuteilen und beim nächsten Treffen des Teams die fertigen Teile zusammenzusetzen. Hier beginnt das Debakel: Irgendjemand hat immer seinen Teil nicht gemacht, hat völlig falsch verstanden, was er machen sollte oder ist an dem Tag kurzfristig erkrankt, ohne jemand anderem seinen Teil zu geben.
Vierter Grund: Stelle einem Team mit drei Leuten eine Aufgabe, und du hast drei Vorstellungen davon, wie diese Aufgabe gelöst werden soll. Vier, wenn ich dabei bin, ich sehe nämlich immer mehrere Optionen. Jetzt darf jeder die anderen davon überzeugen, dass der eigene Weg besser ist. Naja, eigentlich muss man erst einmal so weit kommen, den anderen verständlich zu machen, was man überhaupt will.
Brainstorming ist eine schreckliche Sache, wenn mehrere Leute zusammensitzen.Schließlich hat jeder im Kopf einen anderen Sturm, der in den meisten Fällen inkompatibel zu dem der anderen ist (das gehört eigentlich noch fast zu Grund 1: Niemand liest sich vorher Aufgaben durch. Die besten Ideen entstehen, wenn man die Aufgabe kennt, sich auf den Weg macht, und auf dem Weg darüber nachdenkt - Wenn man da ist, ist man zu sehr von den anderen abgelenkt, um wirklich nachzudenken.)
Fünfter und letzter Grund: Ich bin Einzelgänger. Ich mache Sachen gerne alleine. Ich habe sogar schon Probleme damit, Leute um Hilfe zu bitten, wenn mit etwas nicht weiterkomme. Besonders, wenn es Sachen sind, von denen ich meine, ich müsste sie können (Mathe, Programmieren, diese verdammte Kiste (aka Computer) fixen, etc). Ich wäre vermutlich der Lieblingsnewbie in allen Linuxforen gewesen, weil ich jedes Problem durch Google gehetzt habe, bis ich eine Lösung fand. So kam ich nie dazu, mich in irgendeinem Forum anzumelden, so dass niemand weiß, was für ein selbstständiger Newbie ihnen entgangen ist. Im Ernst: Ich mache Dinge alleine, weil es mir peinlich ist, um Hilfe zu fragen — ein Eingeständnis, dass ich alleine nicht weiterkomme. Das ist das Tolle am alleine Arbeiten: Wenn man mal nicht weiter weiß, hat man Zeit, sich eine Lösung zu überlegen. Im Team muss man recht schnell zugeben, dass man nicht mehr weiter weiß.
PS: Ich glaube, dass ein Großteil der Menschen, die mich für ein "Mathe-Brain" halten, mich noch nie gesehen haben, wie ich stundenlang an einer Aufgabe knobel. Immerhin bin ich hartnäckig.
I suck at teamwork. Irgendwie kann ich das im Deutschen nicht ganz so prägnant ausdrücken.
Das hat mehrere Gründe.
Der erste ist, dass die meisten Fälle, ich denen ich bisher Teamwork machen musste, in Schule oder Uni angesiedelt waren. Dies kann mehrere Folgen haben : Der Großteil des Team ist total unmotiviert (ja, ich gehöre auch mal zu den Unmotivierten), es gibt Terminprobleme, die Aufgabe ist einfach nicht für Teamwork geeignet (man muss sie trotzdem im Team machen), oder der Wissensstand der verschiedenen Teammitglieder ist sehr unterschiedlich. Das mit den unmotivierten Leuten ist für beide Seiten ein Problem. Die Motivierten müssen die ganze Arbeit machen, und die Unmotivierten fühlen sich gegebenenfalls schuldig (weil die anderen die ganze Arbeit machen) und überflüssig, außerdem lernen sie nicht sonderlich viel dabei.
Mit dem unterschiedlichen Wissensstand treffen wir auf das gleiche Problem: die Kenntnisreichen werden ausgebremst oder machen die Arbeit zum Großteil alleine, die Kenntnisarmen fühlen sich im ersten Fall dumm (immerhin lernen sie etwas dabei) und im zweiten Fall wieder nutzlos (und sie lernen noch nicht einmal wirklich etwas).
Terminprobleme sind eine andere Sache. Wenn die Mindestgruppengröße 4 ist, wird es wirklich schwierig, einen Termin zu finden, an dem alle können.
Nicht zu vergessen: ungeeignete Aufgaben. Es ist wie mit Mehrkernprozessoren: Wenn man es richtig macht, kann man Berechnungen schneller durchführen. Manche Aufgaben sind dafür aber einfach nicht geeignet. Berechne die Fakultät einer Zahl mit einem Kern oder mit 100. Die benötigte Zeit wird die gleiche sein, weil man das verdammte Ergebnis der vorherigen Rechnung braucht, um weiterzumachen. Aufgaben sind für Teamwork außerdem ungeeignet, wenn der Overhead der Teamkoordination so groß ist, dass es schneller wäre, würde eine Person alleine die Aufgabe machen.
Der zweite Grund, warum ich mit Teamwork nicht klarkomme, ist einfach Konzentrationssache. Wie soll ich mich auf eine Sache konzentrieren, wenn ständig andere Leute dazwischenquatschen? Ich für mich selbst arbeite im Team wesentlich ineffizienter. Das heißt nicht, dass das Team ineffizienter arbeitet, als ich alleine arbeiten würde, aber es ist trotzdem frustrierend. Außerdem kann ich, wenn ich alleine bin, meine Gedanken schweifen lassen, was häufig sehr nützlich ist, wenn man die Lösung für ein Problem sucht. Bei der ohnehin knapp bemessenen Zeit eines Teamtreffens hat man dafür keine Zeit.
Dritter Grund: Mangelnde Zuverlässigkeit der Teammitglieder (einschl. mir selbst). Man hat sich aufgrund oben genannter Konzentrationsprobleme also entschieden, die Arbeit aufzuteilen und beim nächsten Treffen des Teams die fertigen Teile zusammenzusetzen. Hier beginnt das Debakel: Irgendjemand hat immer seinen Teil nicht gemacht, hat völlig falsch verstanden, was er machen sollte oder ist an dem Tag kurzfristig erkrankt, ohne jemand anderem seinen Teil zu geben.
Vierter Grund: Stelle einem Team mit drei Leuten eine Aufgabe, und du hast drei Vorstellungen davon, wie diese Aufgabe gelöst werden soll. Vier, wenn ich dabei bin, ich sehe nämlich immer mehrere Optionen. Jetzt darf jeder die anderen davon überzeugen, dass der eigene Weg besser ist. Naja, eigentlich muss man erst einmal so weit kommen, den anderen verständlich zu machen, was man überhaupt will.
Brainstorming ist eine schreckliche Sache, wenn mehrere Leute zusammensitzen.Schließlich hat jeder im Kopf einen anderen Sturm, der in den meisten Fällen inkompatibel zu dem der anderen ist (das gehört eigentlich noch fast zu Grund 1: Niemand liest sich vorher Aufgaben durch. Die besten Ideen entstehen, wenn man die Aufgabe kennt, sich auf den Weg macht, und auf dem Weg darüber nachdenkt - Wenn man da ist, ist man zu sehr von den anderen abgelenkt, um wirklich nachzudenken.)
Fünfter und letzter Grund: Ich bin Einzelgänger. Ich mache Sachen gerne alleine. Ich habe sogar schon Probleme damit, Leute um Hilfe zu bitten, wenn mit etwas nicht weiterkomme. Besonders, wenn es Sachen sind, von denen ich meine, ich müsste sie können (Mathe, Programmieren, diese verdammte Kiste (aka Computer) fixen, etc). Ich wäre vermutlich der Lieblingsnewbie in allen Linuxforen gewesen, weil ich jedes Problem durch Google gehetzt habe, bis ich eine Lösung fand. So kam ich nie dazu, mich in irgendeinem Forum anzumelden, so dass niemand weiß, was für ein selbstständiger Newbie ihnen entgangen ist. Im Ernst: Ich mache Dinge alleine, weil es mir peinlich ist, um Hilfe zu fragen — ein Eingeständnis, dass ich alleine nicht weiterkomme. Das ist das Tolle am alleine Arbeiten: Wenn man mal nicht weiter weiß, hat man Zeit, sich eine Lösung zu überlegen. Im Team muss man recht schnell zugeben, dass man nicht mehr weiter weiß.
PS: Ich glaube, dass ein Großteil der Menschen, die mich für ein "Mathe-Brain" halten, mich noch nie gesehen haben, wie ich stundenlang an einer Aufgabe knobel. Immerhin bin ich hartnäckig.
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Sonntag, 6. Juni 2010
Ins Wasser fallen
knirps, 20:42h
Momentan geht ja wieder die Diskussion durch die lokalen Medien, ob es erlaubt sein sollte, in der Ruhr (speziell im Baldeneysee) zu schwimmen.
Nun, ich sehe keinen Grund, dies generell zu verbieten. An manchen Stellen, wo es gefährlich ist, kann man es ja immer noch explizit verbieten, der Baldeneysee ist in der Regel etwas problematisch zum schwimmen, wegen der vielen Wasserfahrzeuge.
Mein Kanu-Verein ist etwa zwei Kilometer oberhalb des Baldeneysees, und beim Paddeln passiert es halt hin und wieder, dass jemand ins Wasser fällt. Es passiert auch, dass diese Personen dann aus Versehen noch ein bisschen herumschwimmen, bevor sie wieder an Land können. Passiert ist bisher, trotz mangelnder DLRG-Badeaufsicht, noch nie etwas (bei uns kommen aber auch keine Motorboote vorbei, und wenn, dann zerhauen sie sich in der Regel dabei ihre Schraube).
Meine Ansicht: Erlauben (mit Ausnahmen, s.o.), aber auf eigene Gefahr.
Nun, ich sehe keinen Grund, dies generell zu verbieten. An manchen Stellen, wo es gefährlich ist, kann man es ja immer noch explizit verbieten, der Baldeneysee ist in der Regel etwas problematisch zum schwimmen, wegen der vielen Wasserfahrzeuge.
Mein Kanu-Verein ist etwa zwei Kilometer oberhalb des Baldeneysees, und beim Paddeln passiert es halt hin und wieder, dass jemand ins Wasser fällt. Es passiert auch, dass diese Personen dann aus Versehen noch ein bisschen herumschwimmen, bevor sie wieder an Land können. Passiert ist bisher, trotz mangelnder DLRG-Badeaufsicht, noch nie etwas (bei uns kommen aber auch keine Motorboote vorbei, und wenn, dann zerhauen sie sich in der Regel dabei ihre Schraube).
Meine Ansicht: Erlauben (mit Ausnahmen, s.o.), aber auf eigene Gefahr.
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Freitag, 19. März 2010
Dysphemismus
knirps, 12:39h
Mal sehen, was Wikipedia zum Thema Dysphemismus schreibt...
Dort steht unter anderem: "Mit einem häufigen und/oder über längere Zeit bestehenden Gebrauch eines Dysphemismus können seine abwertenden Konnotationen über kurz oder lang verloren gehen, und ein solcher sprachlicher Ausdruck wird dann weniger wirksam oder sogar wertneutral."
Cool... So etwas ist anscheinend schon häufiger passiert. Zum Beispiel hier.
Offensichtlich ist der Begriff "Software-Pirat" nicht mehr schlimm genug, er wurde romantisiert, et cetera.
Vielleicht sollte man, anstatt sich jetzt einen neuen Dysphemismus auszudenken (der früher oder später wieder wertneutral wird), einfach mal die Taktik ändern.
Dort steht unter anderem: "Mit einem häufigen und/oder über längere Zeit bestehenden Gebrauch eines Dysphemismus können seine abwertenden Konnotationen über kurz oder lang verloren gehen, und ein solcher sprachlicher Ausdruck wird dann weniger wirksam oder sogar wertneutral."
Cool... So etwas ist anscheinend schon häufiger passiert. Zum Beispiel hier.
Offensichtlich ist der Begriff "Software-Pirat" nicht mehr schlimm genug, er wurde romantisiert, et cetera.
Vielleicht sollte man, anstatt sich jetzt einen neuen Dysphemismus auszudenken (der früher oder später wieder wertneutral wird), einfach mal die Taktik ändern.
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